Franz Hohler, die Torte
In einer andern skurrilen Geschichte erzählt Hohler von jenem Fotografen, der einen Scheck über Fr. 202.36 bei einer Bank einlösen wollte. Weil die Bank keine Rappen auszahlte, sah er sich gezwungen, der Bank den Rappen zu schenken, was ein heilloses Administrations „Gstürm“ auslöste, die Nerven des Fotografen auf die Folter spannte und ihn schliesslich ganz bös in die Bredouille brachte.
„Die Torte“ enthält zum Teil groteske Geschichten, die der hohlerschen Phantasiewelt entsprungen, die so logisch-unlogisch erscheinen. Weshalb sollte eine fremdländische Frau, welche der alten Waschmaschine entstieg, nicht plötzlich wieder verschwunden sein, wenn die alte gegen eine neue Waschmaschine ausgetauscht wird? Oder weshalb soll die Frauenärztin bei einer Geburtshilfe nicht eine Zeitreise von 600 Jahren und wieder zurück begangen haben?
In der allerletzten Geschichte des Bändchens legt Franz Hohler noch einen autobiografischen Wunschtraum hin: Die Frau, die ihn auf der engen Treppe der Nôtre Dame in Paris anlächelte und auf den Mund küsste, erkannte er (leider) erst hinterher: Es war keine geringere als Prinzessin Diana am Tag vor ihrem tragischen Tod.
Teddy Buser (2011)
Buchinformation
Franz Hohler,Die Torte
Taschenbuch
IBSN-13 978-3-442-73451-1
206 Seiten