1953 als Fortsetzungsroman im Bieler Tagblatt erschienen, neu herausgegeben in der «Edition Mordstage». Justus Imfeld war bekannter Hausarzt in Biel, Gründer der Privatklinik Linde. Ebenfalls gründete er die Filmgilde, organisierte die Schweizerische Plastikausstellung in Biel, war ein Meister am Klavier und komponierte oder unternahm abenteuerliche Reisen. Die «Edition Mordstage» hat sich zum Ziel gesetzt, bemerkenswerte Schweizer Kriminalromane neu aufzulegen und gibt den Imfeld-Krimi als fünftes Buch in dieser Reihe heraus. Darin ermittelt der gewitzte Landarzt Balthasar Gerber in einem Dorf im Bernbiet. Der Baron Eugene de Mourbach, reich geworden in Frankreich, kehrt in seine Heimat zurück und will ohne Rücksicht auf Bestehendes seinem alten Wasserschloss zu neuem Glanz verhelfen. Die Dorfgemeinschaft gerät aus den Fugen. Der Baron wird ermordet. Genug Arbeit für Gerber, der klug analysierend und einfühlsam dem Verbrechen auf die Spur kommt. Ein Krimi im Zeitgeist der Mitte des letzten Jahrhunderts, in der gleichen Epoche entstanden wie die frühen Kriminalromane Friedrich Dürrenmatts.
Justus Imfeld: Die Rückkehr des Herrn de Mourbach (1953)
,,Die Rückkehr des Herrn de Mourbach“ ist eine Entdeckung. Anfang der 50er- Jahre geschrieben — also zeitgleich mit den Kriminalromanen von Friedrich Dürrenmatt — atmet der Text den Zeitgeist. Ein Landarztkrimi, verfasst von einem weithin bekannten Stadtarzt. Liebevoll und nah bei den Menschen ermittelt Balthasar Gerber in der Gegend um Biel. Baron Eugene de Mourbach, ein in Frankreich reich gewordener Rückkehrer, will seinen Etishof, ein Wasserschloss aus dem 15. Jahrhundert, zu altem Glanz führen. Er lässt sich mit seiner Entourage im ,,Bären“ nieder, seine Adoptivtochter, die betörende Sylvie, verwirrt die jungen Männer des Dorfes. Oben am Schüssgraben wohnen als Gegenspieler der Wunderdoktor Grabenueli und seine Frau Marie, die in der Schwarzen Kunst bewandert ist. Als Baron de Mourbach ermordet wird, gerät das Dorgefüge durcheinander. ,,Der Doktor hob den Blick und sah durchs Fenster in die dunkle Nacht hinaus. Gute Mittel waren das. Zweifellos, aber es war nicht, was er suchte. Gab es keine Pillen gegen das Heimweh oder Pulver gegen die Unterdrückung der Schwachen, wo waren die Tropfen, die den bohrenden Schmerz des erlittenen Unrechts beseitigten? Hier war mit allen Fläschchen und Salbentöpfen nichts anzufangen.“
Buchpremiere am 11. März 2016
Freitag, 11. März 2016, 18.30 Uhr
Buchvernissage mit Film und Apéro
Lesung aus: Justus Imfeld
«Die Rückkehr des Herrn de Mourbach»
in der Stadtbibliothek Biel